Warum wir uns nicht mit der Logik der Natur über die Länge unserer Wimpern anlegen sollten.
Warum haben wir Wimpern? Dienen sie einem bestimmten Zweck? Leider hat weltweit die eitle Besessenheit mit Wimpern die grundlegende Frage nach ihrem Zweck außer Acht gelassen. Diese ausgeprägten Härchen sind allgegenwärtig und umgeben eines unserer empfindlichsten Organe, aber es ist sehr wenig über sie bekannt. Dieses Rätsel war der Anlass für eine Untersuchung, die im Journal of the Royal Society Interface veröffentlicht wurde.
In der Studie fand man heraus, dass Wimpern unsere Augen vor dem Austrocknen und der Anhäufung von Partikeln wie Staub und Pollen in der Luft schützen. Bei Säugetieren ist die Wimpernlänge auf ein Drittel der Augenöffnungsweite abgestimmt, um den Luftstrom, der die Augenoberfläche erreicht, zu minimieren.
Die technische Seite der Wimper
Es ist wichtig, verstehen zu können, wie die Wimpern mit den umgebenden Luftströmen interagieren und wie die Wimpernlänge diese Interaktion beeinflusst. Trägt die Wimpernlänge dazu bei, unsere Augen vor dem Luftstrom und den Partikeln, die sich in der Luft ablagern können, zu schützen? Mit einem alten Tischlüfter, dünnem Aluminiumblech, wie es für Straßenschilder verwendet wird, und wabenförmigen Metallblechen hat man in der oben genannten Untersuchung einen kleinen Windkanal gebaut, der die Luftströme reproduzieren kann, denen unsere Augen normalerweise beim Gehen ausgesetzt sind.
Zur Nachahmung eines menschlichen Auges oder eines Säugetierauges haben die Wissenschaftler eine kleine Schale verwendet, die bis zum Rand mit Wasser gefüllt und entweder von handelsüblichen falschen Wimpern oder einem synthetischen Netz mit ähnlicher Porosität umgeben war. Die Wasseroberfläche ahmt die feuchte Oberfläche des Auges nach, und mit einer hochpräzisen Skala haben sie die Verdunstungsrate des Wassers gemessen. Diese Rate gibt an, wie schnell unser dünner Tränenfilm verschwindet und wie oft wir blinzeln, um den Film aufzufüllen und unsere Hornhaut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Mit der Nachbildung des Auges und der Wimpern kann man Wimpernlängen testen, die nicht in der Natur vorkommen. Bei den Experimenten stellte man fest, dass die von der bei Säugetieren gemessene Wimpernlänge diejenige war, die die Verdunstungsrate der Augenattrappe minimierte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die natürliche Länge der Wimpern darauf abgestimmt ist, unsere Augen vor dem Austrocknen zu schützen und die Anzahl der Blinzelvorgänge zu minimieren.
Lange Wimpern sind schlecht für unsere Augen
In der Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Wimpern einer bestimmten Länge unsere Augen schützen können. Wenn die Wimpernlänge die optimale Länge von einem Drittel der Augenöffnungsweite überschreitet, trocknen unsere Augen schneller aus und sammeln mehr Staub an. Man hat Computersimulationen verwendet, um herauszufinden, warum das so ist.
Die Simulationen ergaben, dass längere Wimpern tatsächlich mehr Luft zur Augenoberfläche leiten. Kürzere Wimpern widerstehen dem einströmenden Luftstrom und schaffen eine Zone stagnierender Luft über unserer Augenoberfläche. Indem sie den Luftstrom, der unsere Augenoberfläche erreicht, minimieren, können die Wimpern unsere feuchten, empfindlichen Augen schützen.
Die Studie zeigt, dass es meist einen Grund gibt, warum die Natur so ist, wie sie ist. Millionen von Jahren der Evolution haben zum Erfolg der besten Designs geführt. Indem wir das Design der Natur verändern oder modifizieren, können wir uns selbst einen Nachteil zufügen. Schönheit hat nicht nur einen finanziellen Preis, sondern manchmal auch einen Preis, den wir für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bezahlen müssen. Denken Sie bitte daran, wenn Sie das nächste Mal über die Verlängerung Ihrer Wimpern nachdenken.